Sigma kündigte im Sommer ihre neue Rox-Serie an. Mit dabei war auch der Sigma Rox 2.0, welchen ich in den letzten Wochen und Monaten ausführlich testen konnte.
Wo der handliche Rox 2.0 im Test komplett überzeugt hat und an welchen Stellschrauben gerne noch etwas gedreht werden hätte können, erfahrt ihr in meinem Fahrradcomputer Test – inkl. Tipps und Tricks zur Einrichtung.
Im Lieferumfang des Rox 2.0 sind folgende Dinge enthalten:
Nichts einfacher als das. Man nimmt die Halterung und suchst sich einen geeigneten Platz auf dem Lenker. Hier sollte man darauf achte, dass der Rox gut im Sichtfeld ist und man beim draufschauen nicht den Blick komplett von der Straße verliert.
Hat man einen geeigneten Platz gefunden, zieht man einfach die Kabelbinder straff und kürzt diese. Danach muss man den Rox nur noch auf die Halterung drehen und ist abfahrbereit. Man benötigt dank GPS keinen Sensor oder eine Verkabelung.
Tipp: Vor der Installation den Rox einmal auf die Halterung setzen, um zu testen, in welcher Position die Halterung richtig sitzt, so dass man den Rox gut ablesen kann.
Hier sollte man sich die Sigma Ride Smartphone App aus dem entsprechenden App Store laden und sich anmelden / registrieren. Die App ist sowohl für Android als auch für iOS (iphone / ipad) erhältlich.
Die Anmeldung verlief relativ problemlos sollte aber vorgenommen werden. Danach kann man sich mit den entsprechenden Portalen verbinden – Strava, Komoot oder TrainingsPeaks. Zudem kann man seine Daten direkt in die Sigma Cloud laden und hat nach abgeschlossener Fahrt alles direkt online zur Verfügung.
Falls man will, kann man zudem seine Daten wie Geburtstag, Größe, Gewicht und Herzfrequenz eingeben, um optimale Auswertungen nach einem Training zu bekommen.
Als nächstes geht es zur Kopplung des Rox mit dem Handy. Hier ist es wichtig, dass eine Bluetooth Verbindung besteht. Dies klappt schnell und einfach.
Um sich nun mit dem Gerät vertraut zu machen, hat Sigma auch eine kleine Anleitung mit in die App gelegt. So kann man direkt sehen und ausprobieren, wie der Rox 2.0 funktioniert. Zur Bedienung kommen wir aber gleich noch.
Als letzten Punkt sollte man das Gerät einmal updaten, so dass alles auf dem neuesten Stand ist.
Hier war ich erstmal ein wenig überfordert, da es doch nicht ganz so intuitiv abläuft, wie ich es erwartet hätte. Dies ist auch mein größter Kritikpunkt am ansonsten top ausgestatteten Biketacho.
Hat man sich mal mit allen Funktionen vertraut gemacht, geht die Navigation durch das Gerät schon deutlich entspannter. Wahrscheinlich hätte dem Gerät eine 3. Taste gut getan, um die Doppelbelegungen der einzelnen Tasten etwas zu entschärfen. Alles in allem aber mit etwas Einarbeitung kein Problem.
Sehr smart sind die möglichen Einstellungen in der App. Hier kann man das Display des Rox 2.0 einrichten und sich einzelne Elemente auf das Display bzw. den einzelnen Trainingsseiten legen. Pro Seite kann man zwei Werte auswählen. Die Geschwindigkeit in der Mitte des Displays und die Uhrzeit oben links kann man nicht ändern.
In der App lassen sich somit alle 14 Funktionen auf das Display spiegeln, so dass man immer die volle Übersicht hat.
Hier war mir nicht direkt klar, wie ich denn zur Navigation im Gerät komme. Euch vielleicht auch nicht direkt – deshalb hier eine kurze Erklärung. Folgende Dinge werden vorausgesetzt:
Ist dies erledigt, so kann man sich innerhalb von Komoot für eine gespeicherte Strecke entscheiden und muss diese auch in der Komoot App starten. Heißt also, es muss zwingend Komoot auf dem Smartphone aktiv mitlaufen. Erst dann kommt man in den Genuss der Abbiegehinweise.
Für mich ein nettes Feature, um eine grobe Richtungsanzeige zu bekommen. Für eine richtige Navigation sind die Informationen aber leider zu spärlich auf dem Rox. Es gibt keine Kartenansicht und es werden im Display auch keine Straßennamen oder ähnliches eingeblendet. Somit ist die Navigation in ländlichen Bereich sicher sehr gut möglich. In der Stadt wird man damit aber nicht glücklich.
Um eine abzuschließen, muss man am Ende der Tour die rechte Seitentaste für 3 Sekunden gedrückt halten. Zudem muss man die Sigma Ride App geöffnet haben, ansonsten wird die Tour nicht synchronisiert.
Zudem besteht die Möglichkeit die Tour per USB Kabel auf den PC / das Laptop zu übertragen.
In der App kann man dann unter Aktivitäten seine ausgezeichneten Touren begutachten. Zudem kann man den Track speichern oder auch löschen.
Sigma gibt eine Laufzeit von bis zu 18 Stunden an. Dies ist aber nur möglich, wenn man die Hintergrundbeleuchtung ausstellt und auf GPS etc. verzichtet.
Realistisch ist eine Laufzeit von 12-14 Stunden und somit für Ganztagsfahrten mehr als ausreichend. Dreht man täglich seine 30 Minuten Pendelrunde, so muss man alle 2-4 Wochen ans Ladegerät. Ein sehr guter Wert.
Sigma liefert im Rox 2.0 ein beleuchtetes Display, welches alle relevanten Informationen sehr gut abbildet. Die einzelnen Werte lassen sich wie oben schon erwähnt wechseln / austauschen.
Mir gefällt das kleine Gehäuse sehr gut. Das ganze Gerät ist ungefähr zwei drittel kleiner als mein iphone Xs und passt wahrscheinlich fast vier mal in ein iphone 11. Und im Vergleich zum Wahoo Elemnt Bolt ist die reine Größe des Displays fast identisch.
Während meiner Testfahrten hatte ich nie Probleme mit dem Ablesen des Displays. Im Dunkeln dank der Beleuchtung super abzulesen. Aber auch ohne aktivierte Beleuchtung kann man das Display bei Wolken als auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesen.
Das Gehäuse ist IPX7 Wasserdicht und sollte somit auch bei Regenfahrten eine gute Figur abgeben. Das habe ich bislang noch nicht getestet. Zudem ist der USB Anschluss auf der Rückseite mit einem Gummi gut vor Regen geschützt. Und auch gut platziert, da der Regen ja meist von oben und nicht von unten kommt.
Wer einen preiswerten, sehr gut verarbeiteten GPS Fahrradcomputer sucht, sollte sich den Sigma Rox 2.0 unbedingt näher anschauen. Ich habe den Rox mehrere Wochen regelmäßig auf meinen Touren genutzt und auch mit anderen Biketachos verglichen.
Als Referenz in Sachen Streckentracking dient immer die Apple Watch und mein Wahoo Elemnt Bolt. Ich konnte keine groben Abweichungen feststellen. Im Sigma Rox 2.0 Test konnte das Gerät überzeugen.
Die Funktionsvielfalt ist für jeden Tourenfahrer völlig ausreichend. Für den ambitionierten Radsportler fehlen leider ein paar Features und die Möglichkeit einen Pulsgurt zu koppeln. Hier wäre dann der Rox 4.0 die bessere Wahl.
Die Bedienung ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, geht dann aber gut von der Hand.
Eine komplette Navigation darf man nicht erwarten. Mit Komoot ist es aber ein sinnvolles Features, um sich grob durchs „Gelände“ zu bewegen.
Von mir somit eine klare Empfehlung für einen günstigen sehr gut ausgestatteten GPS Fahrradcomputer.