Ich und Valeria in Bernau

Berlin Usedom Radweg – Unsere Tour Tag 1 von 3

Im Winter kam Valeria und mir die Idee – Hey, lass uns doch mal den Berlin Usedom Radweg fahren! Dies sollte unsere erste lange Radtour werden, doch unsere alten Drahtesel würden diese Tour sicher nicht mehr überstehen.

Also mussten zunächst zwei neue Tourenfahrräder her. Die Alten fanden bei Ebay Kleinanzeigen zwei neue glückliche Besitzer. Für unsere Fahrt nach Berlin haben wir uns zudem einen neuen Fahrradträger für die Anhängerkupplung von Thule gegönnt.

Wir hatten uns vorgenommen von Berlin nach Usedom in 4 Tagen zu radeln, und wollten am Dienstag, den 6.06.2017 starten. Leider hatte ich in der Terminplanung aber einen Fehler gemacht und so stellten wir am Abend vor der Abreise fest, dass das bereits gebuchte Hotelzimmer auf Usedom schon ab Donnerstag (und nicht wie gedacht ab Freitag) für uns reserviert war.

Also blieb uns nichts anderes übrig als unseren Berlin Usedom Radweg in drei, statt vier Tagen zu meistern. Da wir für unseren Weg keine weiteren Übernachtungsmöglichkeiten im Vorfeld gebucht hatten und sportlich recht fit sind, sollte das eigentlich kein Problem werden.

Unsere Tour von Berlin nach Usedom beginnt

Ich hatte mir im Vorfeld die Fahrradnavigations App komoot fürs Handy heruntergeladen, die uns die gesamte Tour über zuverlässig begleitet hat. Mit Hilfe der App und einer Handyhalterung fürs Fahrrad, konnten wir so die Tour sehr gut planen.

Berlin Usedom Radweg Abschnitt 1

Damit wir unseren Berlin Usedom Radweg in drei Tagen schaffen, haben wir uns vorgenommen 80 – 90 km am Tag zu fahren. Los ging unsere Fahrradtour am S-Bahnhof Bernau. Bernau liegt im Norden von Berlin.

Wir wohnen allerdings im Süden und so haben wir beschlossen mit der S-Bahn zum Startpunkt zu fahren. Dadurch haben wir uns erstens 40 km gespart und hatten zweitens nicht den Stress, Dienstagmorgens im Berufsverkehr durch Berlin fahren zu müssen.

Ich und Valeria in Bernau

Bei angenehmen 22°C mit einem Mix aus Sonne und Wolken führte dann unser Weg hinaus aus Bernau entlang der alten Stadtmauer von Bernau. Die aus dem Mittelalter stammende Stadtmauer ist bis zu 8 m hoch und ca. 1,3 km lang. Sie war Teil eines dreifachen Wall- und Grabensystems, das die Stadt vor feindlichen Übergriffen schützen sollte.

Stadtmauer Bernau

Nach ca. 6 km erreichten wir das kleine Örtchen Lobetal. Von dort aus führt der Radweg in den kleinen Wald, der nach Biesenthal führt.

Berlin Usedom Radweg Wald

Biesenthal ist eine schöne kleine Stadt. Wer einen Blick über die Stadt werfen möchte, sollte den Kaiser-Friedrich-Turm besuchen, der am Wehrmühlenweg in Biesenthal liegt. Der Wehrmühlenweg gehört zum Berlin Usedom Radweg, sodass der Abstecher zum Turm kein großer Umweg ist.

Entlang des Weges trifft man auch auf das alte Verwaltungsgebäude der Wehrmühle, die bereits 1375 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Bei Gefahr konnte sich damit das Wasser der Finow stauen lassen, bis das Land um die Burganlagen in Biesenthal unter Wasser stand. Die Stuckfassade ist bis heute erhalten geblieben.

Altes Gebäute entlang des Berlin Usedom Radweges

Weiter ging es dann für 10 km bis zur Schleuse Grafenbrück. Hier haben wir eine kurze Rast gemacht, doch leider war kein Schiff auf dem Oder-Havel-Kanal, was die Schleuse passieren wollte.Schleuse Grafenbrück

Mehr Glück hatten wir dann 3 km weiter an der nächsten Schleuse Rosenbeck.

Schleuse Rosenbeck

Wir winkten den Bootsherren noch kurz hinterher, bevor wir dann wieder in die Pedale traten.

Schiff auf Fluss

Die Schleuse Rosenbeck liegt am Werbellinkanal, wo auch der weitere Radweg entlang führt. Das Wasser im Kanal war kristallklar. Wir wollten am liebsten reinspringen doch dafür war es dann doch noch etwas zu kalt.

Werbellinkanal klares Wasser

Der Werbellinkanal führt hinauf auf den gleichnamigen See. Die Landschaft entlang in diesem Abschnitt des Berlin Usedom Radweges ist hier traumhaft.

Blick auf den Werbellinsee

Das letzte Stück unseres ersten Abschnittes bis nach Joachimsthal führt durch den Wald, der am Werbellinsee entlang führt. Hier standen entlang des Radweges wunderschöne Pilzformationen rum. Ich musste einfach anhalten und dies im Bild festhalten. Vielleicht ist es ja ein Geheimtipp für alle Pilzsammler.

Pilze im Wald

In Joachimsthal angekommen, machen wir unsere erste größere Rast und kehrten im Restaurant Schmalfelds ein. Es war Mittagszeit und das Restaurant war auch recht gut besucht. Valeria hat sich ein Gemüseeintopf bestellt und für mich gab es Matjesfilet nach Hausfrauenart, genau wie ich es von Oma kenne. Dazu gab es für uns beide ein kühles Erdinger alkoholfrei, lecker und genau das richtige nach der anstrengenden Radtour.

Restaurant Schmalfelds

Wir kamen mit der Hauswirtin ins Gespräch und Sie hat uns empfohlen weiter nach Flieth zu fahren. Dort gebe es den Gasthof Kastanienhof, der neben guten Essen auch Ferienwohnungen vermietet.

Eigentlich wäre Joachimsthal unsere erste Übernachtungsstation gewesen, aber da wir die Berlin Usedom Radtour ja um einen Tag verkürzen mussten, kamen wir der Empfehlung nach und machten uns auf den Weg nach Flieth.

Berlin Usedom Radweg Abschnitt 2

Kurz nach Joachimsthal folgten wir der Bundesstraße für 5 km bis ins nächste Dorf Parlow. Die Straße für durch den Wald und ist fast nicht befahren. Uns kam nur ein einziges Auto entgegen.

Berlin Usedom Radweg Landstraße

In Parlow gab es nicht viel zu sehen, bis auf eine protestantische Kirche.

Dorfkirche Parlow

Anschließend führte uns der Weg zurück in den Wald, am kleinen Präßnicksee vorbei. Die Landschaft hier ist wunderschön, doch der Radweg leider nicht. Kopfsteinpflaster und unbefestigter Waldboden, gepaart mit vielen feuchten Stellen aufgrund der teilweise moorähnlichen Landschaft und dazu geht es noch auf und ab. Das ist mit den Fahrrädern und den schweren Gepäcktaschen nicht ganz so einfach zu fahren.

Blick auf Moor

Nachdem wir dann den Wald verlassen hatten, ging es weiter über Neu-Temmen, Willmine nach Groß Fredenwalde. Hier blickt man auf Felder soweit das Auge reicht.

Blick über Wiesen und Felder

In Groß Fredenwalde haben wir dann einen Topfbrunnen entdeckt und uns eine kleine Erfrischung gegönnt.

Brunnen aus Kochtöpfen

Dar nächste Ort war dann Flieth, wo man auch direkt auf den Kastanienhof zusteuert. Es war bereits 17:30 und wir hatten schon 70 km hinter uns. Eine Dusche und etwas zu Essen hätten wir gut gebrauchen können. Doch leider mussten wir feststellen, dass aufgrund des Feiertages Pfingstmontag, der Ruhetag im Kastanienhof ausnahmsweise auf den Dienstag verschoben wurde. Wir standen also vor verschlossenen Türen.

Ganz umsonst war die Fahrt nach Flieth dann aber doch nicht, denn man kann dort die alte Kirchruine anschauen. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im zweiten Weltkrieg zerstört. Heute wird sie ab und an sogar noch als Veranstaltungsort für Konzerte verwendet, was ich ein bisschen seltsam finde, denn sie befindet sich auf einen Friedhof.

Kirchruine von Flieth

Kirchruine von Flieth Seitenansicht

Kirchruine von Flieth von Innen
Kirchruine von Flieth von der Seite

Nach dem Kirchenrundgang setzten wir dann unsere Suche nach einer Ferienwohnung fort und fuhren nach Suckow. Auf dem kurzen Fahrtweg erstreckte sich ein Feld voller Klatschmohn Blumen.Blumenfeld schwarz Rot

In Suckow gibt es zwar das Gut Suckow aber dies ist preislich etwas teuer und wohl ehr als Hochzeitslocation geeignet, statt für Fahrradgäste, die nur eine einfache Nacht verbringen möchten.

So setzten wir unsere Reise fort und fuhren in den nächsten Ort nach Fergitz. In Fergitz gibt es einige Ferienwohnungen doch leider mussten wir erfahren, dass diese alle schon besetzt waren. Wir haben fast eine Stunde in Fergitz verbracht und bei der Hälfte der Leute im Dorf geklingelt, doch leider hatten wir kein Glück.

Die Menschen in Fergitz sind aber super freundlich. Jeder der uns entgegen kam und unsere verzweifelten Gesichter gesehen hat, hatte uns Hilfe angeboten. Es wurde für uns telefoniert, um noch eine Bleibe zu finden und wir wurden rein gebeten und durften unsere Wasserflaschen auffüllen.

Den entscheidenden Tipp haben wir dann von einem älteren Herren in Fergitz bekommen. Wir sollten kurz nach Fergitz hinauf zu dem Aussichtspunkt „Drei-Seen-Blick“ fahren, dort würde es noch die Pension „Haus am Drei-Seen-Blick“ geben.

Gesagt, getan! Der Ausblick auf die Seen ist wirklich schön.

3 Seen Blick in Potzlow

Die Pension (Punkt B) liegt direkt am Berlin Usedom Radweg gleich hinter dem Aussichtspunkt. Man muss wirklich aufpassen, dass man die Pension nicht verpasst, denn von dem Radweg ist sie sehr leicht zu übersehen.
Pension Haus am drei Seen Blick Karte

In der Unterkunft angekommen hat uns die nette Hausherrin Frau Jeserich gleich herzlich empfangen. Wir hatten Glück und haben das letzte freie Zimmer bekommen. Mittlerweile hatten wir fast 90 km hinter uns, es war kurz vor 19 Uhr und wir waren seit 6 Uhr früh auf den Beinen.

Da Frau Jeserich noch vieles zu erledigen hatte für die anderen Gäste im Haus, sollten wir erstmal unsere Fährräder in den Schuppen stellen und nach der anstrengenden Tour ein ausgiebiges Bad in der großen Wanne nehmen. Sie führte uns in das riesige und sehr gepflegte Bad und wir ließen uns das natürlich nicht zweimal sagen und nahmen ein wohltuendes Bad zu zweit. Auch unser Zimmer war sehr gepflegt und sauber und mit viel Liebe hergerichtet.

Abends saßen wir dann noch gemeinsam mit Frau Jeserich in Ihrem Wohnzimmer und haben uns gut mit Ihr unterhalten. Sie managed alles allein und ist mit sehr viel Herzblut dabei – und das merkt man auch. Zum Abschluss des Tages durften wir uns noch ein selbst geschriebenes Gedicht aussuchen. Also Dorfdichterin von Potzlow hatte Sie zahlreiche Gedichte im Repertoir. Wir haben uns für das Froschgedicht entschieden, welches uns dann in voller Leidenschaft vorgetragen wurde.
Pension Haus am drei Seen Blick

Nach einer erholsamen Nacht gab es dann noch ein liebevoll und sehr umfangreiches Frühstück. Es war 7 Uhr morgens und alles war schon vorbereitet. Dazu gab es noch eine große Auswahl an frischen Brötchen. Wir waren immer wieder überrascht, wie Sie das alles auf die Beine stellt. Wenn wir wieder eine Radtour durch diese Region machen, werden wir auf jedenfall wieder in das Haus am drei Seen Blick einkehren. Für den ganzen Service inkl. Frühstück haben wir gerade mal 30 € pro Person bezahlt.

Jedem, der eine Radtour von Berlin nach Usedom machen möchte, können wir die Pension sehr empfehlen. Unter +4939863-78438 oder +491728888867 oder unter der Email steffi.jeserich@hausamdreiseenblick.de kann man sich sein Zimmer auf reservieren oder freie Plätze spontan anfragen.

Frühstück in der Pension

Nach dem reichhaltigen Frühstück waren wir dann gut gestärkt, um unseren Berlin Usedom Radweg fortzusetzen. Wir hatten uns die Suche nach einer Unterkunft etwas einfacher vorgestellt aber zum Glück hat es am Ende ja doch noch geklappt.

Das Wetter war uns den ganzen Tag über wohlgesonnen und die schönen Landschaften auf dem Weg bis zur ersten Unterkunft entschädigen auch etwas für die etwas anstrengenden 90 km.

Wenn du wissen möchtest wie unsere Berlin Usedom Radtour an Tag 2 und Tag 3 weiter geht, dann schau doch später nochmal auf meinen Blog vorbei. Ich werde die Touren bald online stellen.


Berlin Usedom Tag 2

Berlin Usedom Radweg Fahrrad

Berlin Usedom Tag 3

Hand in Hand auf dem Rad


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